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Hashimoto und die große Müdigkeit

  • Autorenbild: Mariele
    Mariele
  • 9. Sept. 2024
  • 8 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Dez. 2024

Wie du die ständige Erschöpfung bekämpfen kannst


Stell dir vor, du wachst morgens auf, die Sonne scheint, und der Tag ruft nach dir – aber du kannst dich einfach nicht aus dem Bett quälen. Schon beim ersten Weckerklingeln fühlst du dich, als hättest du die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Statt vor Energie zu sprühen, schleppst du dich von Kaffee zu Kaffee und träumst heimlich davon, einfach zurück ins Bett zu fallen. Kommt dir das bekannt vor? Willkommen in der Welt von Hashimoto und ständiger Müdigkeit und Energielosigkeit.


Müdigkeit ist eines der häufigsten und frustrierendsten Symptome bei Hashimoto. Aber warum ist das so, und was kannst du tun, um wieder mehr Energie in deinen Alltag zu bringen? Lass uns das Geheimnis der Hashimoto-Müdigkeit ein bisschen entwirren und schauen, wie du deinen Akku wieder aufladen kannst.


Eine Frau die müde ist gähnt

Warum macht Hashimoto so müde?


Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der dein Immunsystem aus dem Gleichgewicht gerät und die Schilddrüse angreift. Mit der Zeit wird die Schilddrüse immer weiter zerstört, was zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führt.


Da die Schilddrüse die Hormone T3 und T4 produziert, die für deinen Stoffwechsel verantwortlich sind, zieht dein Körper bei einer Unterfunktion sprichwörtlich die Handbremse. Das ist, als würde dein Auto nur noch im ersten Gang fahren – kein Wunder, dass du ständig müde bist.


Deine Schilddrüse ist so etwas wie der Motor deines Körpers. Sie sorgt dafür, dass Energie in die Zellen gelangt und dein Stoffwechsel funktioniert. Ohne genug T3 und T4 gerät dein Körper in den Energiesparmodus, was bedeutet, dass du dich ständig ausgelaugt und müde fühlst.


Aber die Müdigkeit kommt nicht nur von der Schilddrüse selbst. Dein Immunsystem, das bei Hashimoto permanent gegen die eigene Schilddrüse kämpft, verbraucht unglaublich viel Energie. Das ist, als hättest du ein Feuer, das ständig gelöscht werden muss – kein Wunder, dass du so erschöpft bist.




Schilddrüsenwerte optimal einstellen


Die Grundlage für mehr Energie ist die richtige Einstellung deiner Schilddrüsenhormone. Die meisten Menschen mit Hashimoto nehmen L-Thyroxin (T4), aber was viele nicht wissen: Das allein reicht oft nicht aus. Dein Körper muss das T4 erst in das aktive Hormon T3 umwandeln, das wirklich in den Zellen wirkt. Viele Menschen haben jedoch Probleme mit dieser Umwandlung – und hier liegt oft der Grund, warum du trotz Medikamente noch immer erschöpft bist.


Wenn deine freien Werte von T3 (fT3) und T4 (fT4) nicht im optimalen Bereich sind, könnte es sein, dass du zusätzlich ein T3-haltiges Medikament brauchst. Besprich mit deinem Arzt, ob eine zusätzliche Gabe von T3 sinnvoll wäre, wenn du dich trotz "normaler" Werte schlecht fühlst.



Fun Fact: Warum ist T3 so wichtig?


T3 ist das "aktive" Schilddrüsenhormon, das den Stoffwechsel in Schwung bringt. Stell dir vor, T4 ist der Rohstoff, aber T3 ist das fertige Produkt, das wirklich in deinen Zellen arbeitet. Ohne genug T3 bleibst du in einem ständigen "Energiesparmodus" hängen.


Damit dein Körper genug T3 zur Verfügung hat, spielt die Leber eine entscheidende Rolle. Denn der überwiegende Teil des T4 wird in der Leber in das aktive T3 umgewandelt. Ist deine Leberfunktion beeinträchtigt, kann diese Umwandlung gestört sein, und du hast nicht genug von dem Hormon, das dir die nötige Energie liefert. Deshalb ist es besonders wichtig, auf eine gesunde Leber zu achten, zum Beispiel durch eine ausgewogene Ernährung und den Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel.


Leber und Müdigkeit: Eine unterschätzte Ursache


Deine Leber spielt eine entscheidende Rolle bei der Energieproduktion, besonders bei Hashimoto. Die meisten Schilddrüsenhormone (T4) müssen in der Leber in das aktive Hormon T3 umgewandelt werden. Wenn deine Leber überlastet ist – durch eine unausgewogene Ernährung, Medikamente oder Giftstoffe – kann diese Umwandlung gestört sein, und du fühlst dich chronisch müde.


Tipps für eine gesunde Leber:


  1. Ernähre dich leberfreundlich: Verzichte auf stark verarbeitete Lebensmittel, reduziere Zucker und Alkohol. Setze stattdessen auf frisches Gemüse, besonders Kreuzblütler wie Brokkoli und Blumenkohl, die die Leber entlasten.


  2. Ausreichend trinken: Wasser und Kräutertees (z. B. Mariendistel oder Löwenzahn) unterstützen die Leberfunktion.


  3. Nahrungsergänzung: Nährstoffe wie Selen und Zink sind wichtig für die Lebergesundheit und die Umwandlung von T4 in T3. Zwei Paranüsse pro Tag können deinen Selenbedarf decken.


  4. Heilpflanzen wie Artischocke*, Löwenzahn und Mariendistel* werden traditionell zur Unterstützung der Leber eingesetzt.


  5. Stressreduktion: Chronischer Stress belastet die Leber. Atemübungen oder Meditation können helfen.



Nährstoffe im Blick haben


Die richtigen Schilddrüsenhormone sind wichtig, aber sie sind nur ein Teil des Puzzles. Dein Körper braucht bestimmte Nährstoffe, um gut zu funktionieren – und bei Hashimoto kann es leicht passieren, dass du Mängel entwickelst, die deine Müdigkeit verschlimmern. Hier sind ein paar der wichtigsten Nährstoffe, die du im Auge behalten solltest:


  • Eisen: Ein häufiger Mangel bei Menschen mit Hashimoto. Selbst wenn dein Blutbild dir mitteilt, dass dein Eisenwert "in Ordnung" ist, kann dein Ferritin (Speichereisen) zu niedrig sein. Die Normwerte von Ferritin haben eine große Spannweite, die je nach Labor zwischen 15 und 150 ng/ml liegen kann – und selbst wenn dein Wert innerhalb dieser Norm liegt, heißt das noch lange nicht, dass dein Körper optimal versorgt ist. Ferritinwerte sollten idealerweise über 70 ng/ml liegen, damit dein Körper genügend Sauerstoff transportieren kann und du dich voller Energie fühlst. Ein zu niedriger Wert kann zu extremer Müdigkeit führen, auch wenn er "technisch gesehen" noch in der Norm liegt. Kräuterblut *ist der Klassiker bei Eisenmangel.


  • Vitamin D: Ein Mangel an Vitamin D ist bei Menschen mit Hashimoto weit verbreitet. Da Vitamin D* an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt ist, kann ein Mangel deine Energiereserven deutlich senken.


  • Selen: Selen unterstützt die Umwandlung von T4 in das aktive T3 und spielt eine wichtige Rolle bei der Immunfunktion. Ein Selenmangel kann die Schilddrüsenfunktion weiter beeinträchtigen.

    Wusstest du das 1-2 Paranüsse am Tag den Bedarf an Selen decken können. Achte hier unbedingt auf gute Qualität und greife am besten zu Bioprodukten.


  • Vitamin B12: Ein Mangel an B12* ist häufig bei Menschen mit Hashimoto und kann nicht nur Müdigkeit, sondern auch Konzentrationsprobleme verursachen.


  • Magnesium: Magnesiummangel kann ähnliche Symptome wie eine Nebennierenschwäche verursachen, wie Müdigkeit, Muskelschwäche und Konzentrationsprobleme. Da Magnesium* für die Energieproduktion in den Zellen wichtig ist, kann ein Mangel deine Müdigkeit erheblich verschlimmern. Wenn du also unter ständiger Erschöpfung leidest, solltest du auch deinen Magnesiumspiegel checken lassen.



Eine regelmäßige Kontrolle dieser Werte beim Heilpraktiker oder Arzt kann dir helfen, Mängel frühzeitig zu erkennen und gezielt mit Nahrungsergänzungsmitteln oder einer angepassten Ernährung dagegen zu steuern. Leider werden hierfür die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen. Du kannst dir auch ganz easy und bequem ein Testset nach Hause schicken lassen und die Werte im Labor analysieren lassen*




Achte auf deine Nebennieren


Die Nebennieren – klein, aber oho! Sie sitzen wie kleine Kappen auf deinen Nieren und produzieren das Stresshormon Cortisol. Cortisol hilft dir, mit Stress umzugehen und Energie bereitzustellen. Wenn du jedoch ständig gestresst bist – sei es durch Hashimoto oder den Alltag – arbeiten die Nebennieren auf Hochtouren, bis sie schließlich erschöpft sind.


Das Ergebnis? Eine Nebennierenschwäche, die sich in chronischer Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit äußert. Zwar wird die Nebennierenschwäche in der Schulmedizin oft nicht anerkannt (nur die völlige Nebenniereninsuffizienz), aber viele Betroffene mit Hashimoto kennen dieses ständige "Ausgebrannt-Sein" nur zu gut. Ich empfehle allen mit Nebennierenschwäche dieses Buch*, es ist mittlerweile eine echter Klassiker und liest sich richtig gut.


Um herauszufinden, ob deine Nebennieren betroffen sind, kannst du ganz bequem einen einfachen Speicheltest zu Hause machen*, der deinen Cortisolspiegel im Tagesverlauf misst. Die Testergebnisse kannst du dann anschließend mit deiner Heilpraktikerin besprechen. Pflanzliche Mittel wie Ashwagandha oder Rhodiola können helfen, die Nebennieren zu unterstützen.


Ernährung als Energiekick


"Du bist, was du isst." – Diesen Spruch kennst du sicher, und er trifft gerade bei Hashimoto besonders zu. Die richtige Ernährung kann helfen, deine Energielevel zu stabilisieren und Entzündungen zu reduzieren. Hier sind ein paar Tipps:


  • Glutenfrei: Viele Menschen mit Hashimoto berichten, dass sie sich ohne Gluten deutlich besser fühlen. Gluten kann bei empfindlichen Menschen den Darm belasten und zu Entzündungen führen, was die Schilddrüsenfunktion weiter beeinträchtigt.

    Teste es für dich mal aus, verzichte für ein paar Wochen auf glutenhaltige Lebensmittel, wenn du eine Besserung bemerkst, wunderbar. Falls sich für dich nichts verändert, dann greife wieder beherzt zu glutenhaltigen Lebensmitteln.


  • Omega-3-Fettsäuren: Diese gesunden Fette wirken entzündungshemmend und unterstützen den Stoffwechsel. Du findest sie in fettem Fisch, Leinsamen und Walnüssen. Und wenn du kein Fisch magst oder essen möchtest, dann gibt es diese vegane Omega 3* Alternative.


  • Ballaststoffe: Ballaststoffe unterstützen die Verdauung und fördern eine gesunde Darmflora. Da ein gesunder Darm die Basis für ein starkes Immunsystem ist, solltest du ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Vollkornprodukte regelmäßig in deine Ernährung einbauen.




Schlaf – dein bester Freund


Schlafmangel und Hashimoto sind keine guten Freunde. Schlaf ist die Zeit, in der sich dein Körper erholen und regenerieren kann. Achte darauf, dass du jede Nacht genug Schlaf bekommst – und vor allem: qualitativ hochwertigen Schlaf. Dunkle dein Schlafzimmer ab, schalte elektronische Geräte aus und versuche, abends eine entspannende Routine zu etablieren.

Wenn du Einschlafprobleme hast, können Entspannungsübungen dir helfen.



Bewegung – aber sanft!


Sport hilft, deine Energiereserven aufzufüllen, aber bei Hashimoto solltest du es nicht übertreiben. Zu viel intensives Training kann deine Nebennieren und dein Immunsystem belasten. Wähle stattdessen sanfte Sportarten wie Yoga, Pilates, Schwimmen oder Waldbaden.

Besonders Yoga kann helfen, Stress abzubauen und den Körper zu stärken, ohne ihn zu überfordern. Kleine Bewegungen über den Tag verteilt können ebenfalls Wunder wirken – du musst nicht jeden Tag einen Marathon laufen!



Achtsamkeit und Pausen


In unserer hektischen Welt vergessen wir oft, Pausen einzulegen und auf unseren Körper zu hören. Bei Hashimoto ist es besonders wichtig, regelmäßig kleine Pausen einzulegen, um deine Energiereserven wieder aufzufüllen. Achtsamkeitsübungen wie Meditation, tiefe Atemtechniken oder einfach ein Spaziergang in der Natur können dir helfen, wieder in Balance zu kommen. Ich zum Beispiel, liebe die Wechselatmung von Mady Morrison, diese bringt mich in Stresssituationen immer wieder in die Balance.



Darmgesundheit: Alles hängt zusammen – Was ist ein Leaky-Gut-Syndrom?


Die Gesundheit deines Darms spielt eine viel größere Rolle, als du vielleicht denkst. Ein „leaky gut“ – ein durchlässiger Darm – kann Entzündungen im Körper fördern und so auch die Hashimoto-Müdigkeit verschlimmern.


Aber keine Sorge, es geht nicht darum, dass dein Darm „Löcher“ hat. Stattdessen sind es die sogenannten Tight Junctions, die wie kleine Türsteher arbeiten und entscheiden, was in deinen Blutkreislauf darf und was nicht.

Wenn diese Tight Junctions nicht richtig funktionieren, können unerwünschte Stoffe in den Blutkreislauf gelangen und das Immunsystem aktivieren.


Um festzustellen, ob dein Darm betroffen ist, kannst du einen Stuhltest zu Hause machen*. Hier wird überprüft, ob deine Darmbarriere geschwächt ist und ob es Anzeichen für eine Entzündung gibt. Solche Tests kannst du ganz einfach im Labor analysieren lassen – und wenn du das herausgefunden hast, kannst du zusammen mit deiner Heilpraktikerin gezielt Maßnahmen ergreifen, um deinen Darm zu stärken.


Klicke hier und lese meinen Blogbeitrag zum Thema: Hashimoto& Darmgesundheit und erfahre wie du mit der richtigen Ernährung deinen Darm unterstützen kannst.





Fazit: Aufgeben ist keine Option!


Müdigkeit bei Hashimoto kann unglaublich frustrierend sein, aber sie muss kein Dauerzustand bleiben. Indem du deine Schilddrüsenwerte optimierst, auf eine nährstoffreiche Ernährung achtest, deinen Darm und deine Nebennieren unterstützt und sanft in Bewegung bleibst, kannst du wieder mehr Energie und Lebensfreude zurückgewinnen. Ja, es braucht Geduld und ja, es ist ein Weg, aber du bist auf dem richtigen Kurs!


Bleib dran, höre auf deinen Körper und finde deinen individuellen Weg aus der Erschöpfung – denn du hast die Energie, die du brauchst, um dein Leben wieder in vollen Zügen zu genießen.


Bleib gesund, bleib informiert und pass auf dich auf! 💪




Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen solltest du immer einen qualifizierten Arzt oder Heilpraktiker konsultieren. Medikamente, Heilkräuter und Nahrungsergänzungsmittel sollten ohne Rücksprache mit deinem Arzt oder Therapeuten nicht eingenommen werden.


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