Die größten Fehler, die du bei der Hashimoto Behandlung machen kannst...
- Mariele
- 9. Okt. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Dez. 2024
...und wie du sie vermeidest
Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die eigene Schilddrüse angreift und dadurch eine Unterfunktion auslöst. Viele Menschen, die an Hashimoto leiden, durchlaufen einen langen und frustrierenden Weg, bis sie eine passende Behandlung finden. Leider gibt es dabei einige häufige Fehler, die den Heilungsprozess verlangsamen können.
In diesem Artikel möchte ich dir die größten Fehler aufzeigen, die du bei der Behandlung von Hashimoto machen kannst, und dir gleichzeitig Wege aufzeigen, wie du sie vermeiden kannst.

1.Hashimoto und der Geduldsfaden
Einer der größten Fehler, den viele Hashimoto-Patientinnen machen, ist ungeduld und das kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Symptome von Hashimoto entwickeln sich oft über Jahre hinweg und die Krankheit verläuft schleichend. Auch die Behandlung ist nicht über Nacht erfolgreich. Viele Betroffene erwarten schnelle Ergebnisse, besonders wenn sie anfangen, Schilddrüsenhormone einzunehmen. Doch das Regulieren des Hormonspiegels und die richtige Einstellung auf Medikamente können dauern. Häufig erfordert es mehrere Blutuntersuchungen und Anpassungen der Dosis, bevor sich eine deutliche Verbesserung zeigt.
Lösung: Gib deinem Körper Zeit. Hashimoto ist eine chronische Erkrankung, und es ist normal, dass es Zeit braucht, bis sich Symptome stabilisieren. Arbeite eng mit deinem Heilpraktiker und Arzt zusammen, um regelmäßig deine Werte zu überprüfen und Geduld mit dem Heilungsprozess zu haben.
2. Nur auf Schilddrüsen- Medikamente setzen
Viele Hashimoto-Patientinnen verlassen sich ausschließlich auf Medikamente wie Levothyroxin, um ihre Symptome zu lindern und fahren auch recht gut damit, aber längst nicht alle. Während Schilddrüsenhormone bei einer Unterfunktion unerlässlich sind, behandeln sie nicht die Ursache der Autoimmunerkrankung. Hashimoto betrifft das Immunsystem, und wenn die alleinige Einnahme von Schilddrüsen Medikamenten dir nicht wie erhofft hilft, macht es Sinn zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen um deinen Körper zu unterstützen und die Symptome zu lindern.
Lösung: Zusätzlich zu Medikamenten können eine entzündungshemmende Ernährung, Stressreduktion, Darmgesundheit und die Einnahme von Mikronährstoffen wie Selen und Vitamin D eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Hashimoto spielen.
3. Die Darmgesundheit bei Hashimoto ignorieren
Ein weiterer häufiger Fehler ist die Vernachlässigung der Darmgesundheit. Es ist bekannt, dass etwa 70-80 % des Immunsystems im Darm beheimatet sind. Ein „Leaky Gut“ oder eine gestörte Darmflora können das Immunsystem zusätzlich belasten und die Entzündungsreaktionen bei Hashimoto verschlimmern. Viele Patientinnen wissen nicht, dass eine unausgewogene Ernährung oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten ihre Hashimoto-Symptome verschlimmern können.
Lösung: Achte auf eine darmfreundliche Ernährung. Vermeide verarbeitete Lebensmittel, Zucker und versuchsweise auch Gluten, wenn du eine Unverträglichkeit vermutest.
Es ist sicherlich sinnvoll deine Ernährung auf entzündungshemmende Lebensmittel wie Gemüse, gesunde Fette und fermentierte Lebensmittel umzustellen. In diesem Blogartikel erhältst du alle Infos zum Thema Hashimoto und Darmgesundheit, lese ihn dir unbedingt durch, danach wirst du die Zusammenhänge genauer verstehen.
4. Trotz Hashimoto Stress ignorieren
Stress spielt eine riesige Rolle bei der Verschlimmerung von Hashimoto-Symptomen. Chronischer Stress erhöht den Cortisolspiegel, was das Immunsystem und die Nebennieren schwächt und Entzündungen im Körper begünstigt. Viele Menschen neigen dazu, den Einfluss von emotionalem und körperlichem Stress auf ihre Gesundheit zu unterschätzen. Stress wird oft abgewimmelt, frei nach dem Motto: lässt sich eh nicht verhindern. Wenn dir das bekannt vorkommt, dann solltest du unbedingt dieses Buch lesen*, es ist recht unterhaltsam geschrieben und hinterlässt oft mehrere Aha-Momente.
Lösung: Entwickle effektive Stressbewältigungsstrategien. Achtsamkeit, Meditation, Yoga und regelmäßige Pausen im Alltag können helfen, deinen Cortisolspiegel zu senken und dein Immunsystem zu entlasten. Auch ausreichend Schlaf ist von entscheidender Bedeutung.
5. Die falsche Ernährung bei Hashimoto wählen
Es gibt viele Mythen und Fehlinformationen rund um die richtige Ernährung bei Hashimoto. Manche Menschen glauben, dass es ausreicht, bestimmte Superfoods zu essen oder Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, während andere unbewusst Nahrungsmittel zu sich nehmen, die ihre Symptome verschlimmern, wie Gluten, Milchprodukte oder stark verarbeitete Lebensmittel.
Lösung: Vermeide strikte Diäten, die dir nicht guttun, und finde eine Ernährungsweise, die für dich persönlich funktioniert. Eine glutenfreie, zuckerarme und nährstoffreiche Ernährung hat sich für viele Hashimoto-Patientinnen als hilfreich erwiesen. Du kannst auch mit einem Ernährungsberater zusammenarbeiten, um eine maßgeschneiderte Ernährungsstrategie zu entwickeln.
Diese Bücher zum Thema Hashimoto und Ernährung liebe ich:
Endlich wieder im Gleichgewicht bei Hashimoto* vom NDR Ernährungsdoc
6. Keine regelmäßigen Blutuntersuchungen mit allen wichtigen Schilddrüsenwerten machen
Ein weiterer häufiger Fehler ist, dass viele Patientinnen nach der Diagnose auf regelmäßige Blutuntersuchungen verzichten. Doch gerade bei Hashimoto ist es wichtig, die Schilddrüsenwerte wie TSH, fT3 und fT4, aber auch die Antikörper regelmäßig zu überprüfen, um zu sehen, ob die Behandlung anschlägt.
Lösung: Lass regelmäßig deine Schilddrüsenwerte kontrollieren und achte darauf, dass auch deine Antikörperwerte überwacht werden. Nur so kannst du sicherstellen, dass die Behandlung korrekt eingestellt ist und dein Körper ausreichend mit den nötigen Hormonen versorgt wird.
Warum der TSH Wert alleine nichts aussagt, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
7. Fehlinformationen im Internet vertrauen
Gerade im Internet kursieren viele Fehlinformationen über Hashimoto und mögliche Behandlungsmethoden. Von „Wundermitteln“ über extreme Diäten bis hin zu falschen Empfehlungen gibt es viele Quellen, die eher verwirren als helfen. Es ist leicht, sich von Erfolgsgeschichten oder Erfahrungsberichten beeinflussen zu lassen, ohne die wissenschaftlichen Hintergründe zu verstehen. Vor einiger Zeit habe ich alle Facebook Gruppen zu diesem Thema verlassen, klar Austausch kann unglaublich hilfreich sein, aber die Menge an Fehlinformationen die dort verbreitet werden, fallen teilweise schon in die Kategorie gefährlich. Unfassbar was dort von angeblichen Coaches und auch von Betroffenen die es sicherlich nur gut meinen in den Umlauf gebracht wird.
Lösung: Informiere dich aus seriösen Quellen und arbeite mit einem erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker zusammen. Vermeide es, blind auf Trends oder fragwürdige Methoden zu vertrauen. Jeder Körper ist anders, was für den Einen gut ist, kann für den Nächsten schädlich sein. Der Schlüssel ist eine individuelle und ganzheitliche Behandlung von Hashimoto.
8. Die Schilddrüsenmedikamente falsch einnehmen
Ein häufiger Fehler ist die unsachgemäße Einnahme von Schilddrüsenhormonen. Viele Patientinnen nehmen ihre Medikamente nicht nüchtern ein oder kombinieren sie mit Nahrungsmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln, die die Aufnahme der Hormone behindern können. Beispielsweise können Kaffee oder Eisenpräparate die Aufnahme von L-Thyroxin hemmen.
Lösung: Nimm deine Schilddrüsenhormone immer auf nüchternen Magen mit einem Glas Wasser ein, mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück. Vermeide die Einnahme von Eisen- oder Kalziumpräparaten in direkter Kombination mit deinen Schilddrüsenmedikamenten.
9. Die Symptome von Hashimoto ignorieren und die Krankheit bagatellisieren
Manchmal neigen Menschen dazu, ihre Symptome zu ignorieren oder herunterzuspielen, weil sie sich daran gewöhnt haben, ständig müde oder erschöpft zu sein. Doch dies muss nicht sein, da unbehandelte oder schlecht eingestellte Hashimoto die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann.
Lösung: Nimm deine Symptome ernst und sprich regelmäßig mit deinem Heilpraktiker und/oder Arzt über Veränderungen in deinem Befinden. Wenn du merkst, dass sich deine Symptome trotz Behandlung nicht verbessern, ist es wichtig, nach den Ursachen zu suchen und deine Therapie gegebenenfalls anzupassen.
10. Bei Hashimoto nur die Schilddrüse im Blick haben
Hashimoto betrifft nicht nur die Schilddrüse, sondern hat Auswirkungen auf den gesamten Körper, einschließlich des Immunsystems, des Verdauungstrakts, des Nervensystems und der hormonellen Balance. Wer sich nur auf die Schilddrüse konzentriert, übersieht oft andere wichtige Aspekte.
Lösung: Betrachte deine Gesundheit ganzheitlich. Achte nicht nur auf deine Schilddrüsenwerte, sondern auch auf andere relevante Bereiche wie die Darmgesundheit, den Hormonhaushalt, auf die Leber und deinen Lebensstil. Eine ganzheitliche Herangehensweise an Hashimoto kann dir helfen, die Symptome besser in den Griff zu bekommen und deine Lebensqualität langfristig zu verbessern.
Fazit
Die Behandlung von Hashimoto ist komplex und erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise. Ich weiß, "ganzheitlich" ist so ein abgenudelter Begriff, aber mir fällt kein besserer ein, weil "ganzheitlich" genau den Punkt trifft. Durch das Vermeiden der häufigsten Fehler kannst du sicherstellen, dass deine Therapie optimal verläuft und du dich langfristig besser fühlst. Sei geduldig mit dir selbst, arbeite eng mit deinem Heilpraktiker zusammen und passe deine Lebensweise so an, dass dein Körper die bestmögliche Unterstützung erhält. Hashimoto ist eine Herausforderung, aber mit der richtigen Strategie kannst du lernen, gut damit zu leben.
Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen solltest du immer einen qualifizierten Arzt oder Heilpraktiker konsultieren. Medikamente, Heilkräuter und Nahrungsergänzungsmittel sollten ohne Rücksprache mit deinem Arzt oder Therapeuten nicht eingenommen werden.
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